Wir sind eine Gruppe von FLINTA aus der anarchistisch/linken Szene aus Flensburg und wir haben mit weiteren Unterstützer*innen ab sofort das Vord@haus und weitere Organisationsstrukturen des alten Wohnprojekts Hafermarkt übernommen.
Wir werden hier mit einem Unterstützer*innenkreis ein Autonomes Zentrum aufbauen, in dem wieder diverse Veranstaltungen (Konzerte, Partys, Workshops, Theater…) statt finden werden. Der Konzertraum und weitere Teile vom Vord@haus werden zum selbstverwalteten Raum.
Diesen Raum werden wir als FLINTA, die aktuell neu ins Vord@haus einziehen, mit weiteren externen Menschen koordinieren.
Nach mehreren Jahren Konflikt und dem immer wiederkehrenden Scheitern, der unterschiedlichsten Lösungsversuche (z.B. gab es eine aufwendige Mediation), sahen sich die Bewohnerinnen des Vord@hauses dazu gezwungen, einen äußerst drastischen und weitgehenden Lösungsvorschlag zu unterbreiten. Nämlich den, dass alle aktuellen Bewohnerinnen aus dem Projekt ausziehen.
Alle alten Bewohner*innen vom Vord@haus werden diesem Vorschlag (der auch mehrfach von Externen gefordert wurde), nachgehen und sind nicht Teil der AZ Organisationsgruppe.
Die alten Vord@haus Bewohner*innen haben sich gemeinsam dazu entschieden, diesen Schritt zu machen, um dem zukünftigen Wohnprojekt als AZ einen Neustart zu ermöglichen.
Die Menschen im Hinterhaus sind dem Vorschlag der alten Mitbewohner*innen, dass ALLE geschlossen aus dem Hafermarkt ausziehen, nicht nachgegangen. Stattdessen haben Menschen aus dem Hinterhaus, Menschen aus dem Vord@haus massiv unter Druck gesetzt, ihren Auszug schleunigst zu vollziehen und (nachdem der Vorschlag herangetragen wurde), zügig in einem kurzem Statement geschlossen klar gestellt, dass das Hinterhaus nicht ausziehen wird.
Personen aus dem Hinterhaus haben Menschen aus dem Vord@haus vielfach privat und unaufgefordert Wohnungsanzeigen geschickt (als geheuchelte „Solidarität“) und sogar auf einer Mietüberweisung „Auszugsgrüße“ hinterlassen. Mehrfache Ansagen, dass diese, doch bitte private Nachrichten unterlassen sollen, wurden ignoriert. Diese Grenzüberschreitungen liegen nicht in der Vergangenheit, sondern finden aktuell obsessiv statt.
Der vom Vord@haus Mitte Juni angebrachte eigene Briefkasten, wird seither fast täglich von den angebrachten Namen und der Anschrift befreit, sodass das Menschen im Hinterhaus Zugriff auf persönliche Post haben, die auch zuvor schon geöffnet wurde. Dadurch kommen z.B. Briefe von Ämtern und Justizbehörden nicht mehr an, was gravierende Folgen haben kann.
Da dieses Schreiben nicht unnötig lang sein soll und es schlicht den Rahmen sprengen würde, wenn wir jetzt an dieser Stelle alle Vorfälle einzeln benennen würden, so wollen wir doch einige festhalten.
Massenhafte Verbreitung von Fehlinformationen, Denunzierung im Internet und toxisches Mackerverhalten inkl. Victim Blaming, sowie Aneignung und damit Neutralisierung von feministischen Begriffen. Desweiteren wurden Schutzraumforderungen und Vetos von FLINTA nicht respektiert. Tatsächlich wurde sogar mit dem Repressionsorgan Stadt/Vermieter gedroht, wenn diese Schutzraumforderungen nicht zurück gezogen werden.
Insgesamt bewerten wir das Verhalten der Männer WG vom Hinterhaus als Psychoterror.
Mindestens eine Person im Hinterhaus, bewerten wir als hochmanipulativ, indem sie z.B. ihr Umfeld, als auch die Menschen im Vord@haus, emotional erpresst. Das grenzüberschreitende Verhalten – vor allem wenn diese Person konsumiert hat – wurde jahrelang vom Szene und Bekannten Umfeld toleriert.
Die Menschen im Hinterhaus hatte die Chance, zu zeigen, dass sie ernsthaft an einer konstruktiven Lösung des Konflikts interessiert sind, indem die Personen auch ihre Räumlichkeiten verlassen und Platz schaffen für neue Menschen, die nicht in diesem Konflikt involviert sind, als auch für neue Ideen und Strukturen.
Das ist nicht passiert und zeigt uns deutlich, dass es nicht darum geht diesen Konflikt zu lösen, sondern, dass es hier vor allem um weiße Männer geht, die in eine Identitäts – und Lebenskrise kommen, wenn sie aus einem Wohnprojekt ausziehen müssen.
Check your privilege, alta!
Wie so etwas überhaupt entstehen kann, damit werden wir uns im Vord@haus b.z.w – im neuem Autonomen Zentrum – auseinandersetzen müssen, damit uns solche toxischen Entwicklungen zukünftig erspart bleiben.
Als Konsequenz haben wir als Externe, das Hafermarkt Vord@haus übernommen, auch um den Konzertraum wieder öffentlich zugänglich zu machen, da dieser durch das Scheitern der Kommunikation zwischen den Menschen im Vord@haus und den Menschen im Hinterhaus seit Monaten blockiert ist.
Wir werden keine im Hafermarkt lebenden Personen autonom räumen oder deren Mietverträge kündigen (solange sie das Projekt Autonomes Zentrum nicht gefährden). Wir werden aber auch keine weitere Kommunikation mit den Menschen im Hinterhaus aufrechterhalten, noch in irgendeiner Weise mit ihnen kooperieren. Das Mittelhaus sehen wir als AZ und FLINTA WG neutral und sind ab sofort offen für Kommunikation.
Wir werden vermutlich weiterhin als zukünftige FLINTA WG in einer toxischen Co-Existenz neben einer toxischen Männer WG Leben müssen und freuen uns deswegen über jede Art von solidarischer Unterstützung.
Sollten sich die Menschen im Hinterhaus dazu entscheiden auszuziehen, sind wir bereit für konstruktive Gespräche. Bis dahin, lassen wir Menschen vom Hinterhaus nicht in die Räumlichkeiten vom Autonomen Zentrum. (Derzeit besprechen wir noch zukünftige Ausnahmen.)
Bedauerlicher Weise fällt seit der öffentlichen Austragung des Hafermarkt Konfliktes sehr viel szeneinternes, zwangsläufig auch Behörden und politischen Feind*innen in die Hände. Alle weiteren Statements vom AZ werden auf der zukünftigen Homepage veröffentlicht.
Menschen mit Interesse sind eingeladen mit uns ins direkte Gespräch zu gehen.
Diesem Bedürfnis würden wir gerne auf festgelegten Vernetzungstreffen nachkommen.
Dazu werden weitere Infos folgen.
Don‘t forget that we can build. We are not afraid of ruins.
Die zukünftigen Bewohner*innen aus dem Vord@haus & neue AZ ORGA Gruppe