Disclaimer:
Moin! Hier beantworten wir die Frequently Asked Questions. In der nächsten Zeit werden diese sicherlich noch ergänzt und weiter ausgearbeitet. Ist also work in progress hier.
Was bedeutet FLINTA?
Das ist ein Begriff für Menschen, die sich als Frauen, Lesben, Inter, Nonbinär, Trans oder Agender definieren.
Dürfen Cis-Männer ins Autonome Zentrum?
Ja klar! Das AZ ist offen für alle Geschlechter.
Kein Geheimnis: Im FLINTA Wohnprojekt besuchen uns auch Cis-Männer.
(Cis-Männer sind männliche Personen, die sich positiv mit ihrem, bei der Geburt zugeordneten Geschlecht identifizieren und damit einhergehend viele Privilegien in einer patriarchalen Gesellschaft genießen. „Cis“ wird extra erwähnt, da unter anderem Transmänner FLINTA sind.)
Was ist ein Autonomes Zentrum?
Ein AZ ist ein Treffpunkt und Veranstaltungsort für unterschiedliche Menschen und Gruppen, die in möglichst hierarchiearmen und transparenten Strukturen miteinander an der Verwirklichung eines selbstverwalteten Freiraums arbeiten.
Eine allgemeingültige Definiton von AZ’s gibt es nicht, vielmehr ist die Frage, was wir daraus machen. Dieser Ort kann genutzt werden, wenn dies im Einklang zum Selbstverständnis vom AZ steht.
Ist das Autonome Zentrum und die FLINTA WG eine Besetzung?
Nein, wir zahlen Miete.
Die ehemaligen Bewohner*innen des Vord@hauses haben uns das Gebäude übergeben und begrüßen die neuen Entwicklungen.
Kann ich beim Autonomen Zentrum mitmachen?
Ja! Das AZ Hafermarkt lebt von einer diversen „Mitmachkultur“ und ist auch immer Resultat davon, inwiefern Menschen sich einbringen und selbst betätigen. Die vorhandenen Angebote sollen demnach nicht (nur) konsumiert werden. D.I.Y und so!
Wie ist das AZ organisiert?
Wer mehr als nur chillen will, kann sich in diversen Arbeitsgruppen einbringen. Es gibt ein wöchentliches Plenum in dem sich die Arbeitsgruppen organisieren.
Momentan entscheiden wir per Konsens.
Da wir als Gruppe aber nicht späteren Nutzer*innen einen Prozess zum Treffen von Entscheidungen vorschreiben wollen, soll dieser perspektivisch gemeinsam mit allen interessierten Menschen erarbeitet werden. Dazu planen wir Skillsharings.
Was für Veranstaltungen finden zukünftig im AZ statt?
Das hängt von den Menschen ab, die Bock haben diese zu organisieren. Je mehr Leute am Start sind, desto diverser werden die Veranstaltungen sein. Auf unserer Homepage gibt es einen monatlichen Timetable, in dem stehen wird, was so ansteht.
Seid ihr eine „kleine Gruppe“ (eine Minderheit in der Flensburger Szene), die ihre Interessen gegenüber der Mehrheit durchsetzen möchte?
Nein. Wir sind eine große Anzahl an diversen Menschen, die hier in Flensburg überwiegend die linken/anarchistischen Strukturen mitorganisieren und – im Gegensatz zu den meisten Supporter*innen des Hinterhauses – teilweise seit Jahren (und auch aktuell) aktive Antifaschist*innen in der Flensburger Szene.
Wir haben uns als AZ Gruppe, FLINTA WG und Supporter*innen zu einem großen Netzwerk zusammengeschlossen, damit das Autonome Zentrum in Flensburg entstehen kann.
Sieht so eure Zukunft aus?
„Ich bin fast 20 Jahre nicht mehr wirklich aktiv gewesen und habe in die letzten Jahre des Hafermarktes keinen Einblick, aber selbst wenn etwas an den Vorwürfen dran ist, ist diese Art niederschmetternd für mich. Ist das die Zukunft wie wir sie uns vorstellen?“, Ein Hinterhaus Supporter.
Antwort: Ja! Am Aufbau des AZ sind viele junge Menschen beteiligt. Diese sind die Zukunft der Flensburger Szene!
Was denkt ihr über den Hafermarkt Verein?
Der HC159 e.V. ist für uns nicht relevant. Er dient als eine Art Absicherung für das AZ, da der Verein die Räumlichkeiten untervermietet.
Der Hafermarkt hatte aus diversen Gründen (z.B. Gema Rückzahlungen, Mietrückstände, Nebenkostennachzahlungen) finanzielle Probleme, zu deren Lösung es nötig war, den Verein, der 28 Jahre nur als Papiertiger existierte, mit einem Vorstand auszustatten, der handlungsfähig ist.
Darüber hinaus ist uns wichtig, dass der Hafermarkt nach mehreren Jahren Stillstand wieder eine unkommerzielle Alternative im Stadtbild darstellt. In Zukunft, mit der nötigen finanziellen Sicherheit, wird er wieder zum Papiertiger, der er immer war.
Diese „Übernahme des Vereins“, wie sie oft kritisiert wird, dient also nur dazu, dass eine neue Nachfolge für die ausziehenden Personen im Vord@haus umgesetzt werden konnte. Die Kritik ist wahrscheinlich auch mehr Resultat der Enttäuschung, dass das Hinterhaus keine Übernahme des Vord@hauses vollziehen konnte. Mit welchem Recht auch? Der Hafermarkt gehört nicht irgendwelchen Personen und nach der Spaltung obliegt es auch nicht dem Hinterhaus Nachmieter*innen zu finden.
Wir haben eine Stellungnahme zu dieser HC 159 e.V Sache veröffentlicht.
Warum wohnen im Hafermarkt Vord@haus nur FLINTA?
Weil wir schon mit einer Cis-Männer WG im Hinterhaus in Co-Existenz leben müssen und deswegen keine Lust darauf haben, uns auch innerhalb unserer WG mit Cis-Männern auseinandersetzen zu müssen.
Gegenfrage: Warum leben im Hinterhaus nur Cis-Männer?
Hasst ihr Männer?
Nein, einige lieben Männer sogar – manchmal.
Ernsthaft: Wir kritisieren das unreflektierte, patriarchale Verhalten vieler Cis-Männer in dieser Gesellschaft und eben auch innerhalb der Szene. Wir sind der Meinung, dass dieses toxische Verhalten weiterhin zur Aufrechterhaltung von Unterdrückung jeglicher Art beiträgt.
Wir setzen uns für die Gleichberechtigung aller Geschlechter ein.
Seid ihr „Feminazis“?
Die Bezeichnung ‚Feminazis‘ ist ein Kampfbegriff der Neuen Rechten. Mit ihm wird vom eigenen Faschismus abgelenkt. Damit geschieht eine Täter-Opfer-Umkehrung: Von unterdrückten und ausgeschlossenen Menschen, die sich ermächtigen und selbst schützen, wird behauptet, sie würden selbst ausschließen, andere unterwerfen etc. Darüber hinaus relativiert diese Bezeichnung die Shoa, indem die unglaubliche Gewalt des historischen Faschismus als bloße Frage von angeblich ausschließendem Verhalten dargestellt wird.
Seid ihr nicht voll autoritär?
Der Schritt, dass Vord@haus zu übernehmen und auf diesen Weg ein AZ einzurichten mag auf Menschen extrem wirken. Wir sind auch nicht froh darüber derartige Mittel verwenden zu müssen, sehen/sahen aber auch keine andere Option. Die Alternative wäre gewesen, dass wieder einmal alle FLINTA und ihre Allies ausziehen, weil die Macker-Fraktion längeres „Sitzfleisch“ bewiesen hat (eine sehr typische Macker-Taktik, die sich linke Typen aufgrund von mehr Ressourcen einfach erlauben können und dies regelmäßig tun) – hier wäre ein Ausschluss mal wieder im Stillen passiert und alles wäre wie immer weiter gegangen. Ein Vorgang, der sehr autoritär, aber subtil abläuft. Der Unterschied zu unserem Vorgang ist, dass unsere Vorgehensweise diese Verhältnisse offen legt!
Ist das Vord@haus ein Safe Space für FLINTA?
Leider nein. Wir möchten diesen Ort möglichst safe für FLINTA gestalten, aber in der aktuellen Lage, können wir nicht behaupten, dass dieser Ort ein Safe Space ist. Es ist aber ein Ort in dem sich FLINTA empowern können und es werden Veranstaltungen stattfinden, die wir möglichst safe für und mit FLINTA organisieren möchten.
Was soll das @ in Vord@haus?
Das @ steht für Anarcho/Anarcha. Wir sind ein anarchistisch – feministisches Wohnprojekt. Das @ in Vord@haus betont das nochmal.
Was ist dieses vibrierende „Ding“ auf dem AZ Bild?
Ein Vibrator für Alle Geschlechter.
Seid ihr Punkverräter*innen?
Nö! Im Gegenteil. Viele von uns sind fest in der Punk Subkultur verankert und haben Bock auf Punk Konzerte. Die Veranstaltungen im AZ sollen divers sein und Punkrock wird definitiv ein Teil davon bleiben. Sexuelle Diversität und feministische Kämpfe waren auch schon immer Teil der Punk Subkultur– siehe Riot Grrrls oder die Geschichte von queeren Punks. Wir möchten die Punk Szene in Flensburg diverser gestalten.
Punk oder Feminismus? (Mit dieser Wahl, werden Menschen hier vor Ort ernsthaft konfrontiert)
Ganz klar: Beides! Wie oben beschrieben, ist das für uns kein Widerspruch.
Kann ich bald bei euch saufen? Oi!
Na klar! Es wird Kneipenabende und Konzerte geben. Am besten organisiert ihr mit euren Freund*innen selbst so einen Abend.
Was ist mit den Bands die im Hafermarkt proben?
Es wird sich nix ändern. Selbstverständlich können die Bands weiterhin im AZ proben.
(Update: gerade können die Bands nur eingeschränkt proben, weil Teile der PA Technik entwendet wurden: https://www.az-hafermarkt.org/2022/08/01/einbruch-in-den-konzertraum-verhandlungen-gescheitert/)
Alles war gut wie es war, so soll es bleiben! Warum verteufeln, wenn nur für Einzelne die Zustände nicht auszuhalten sind/waren?
Es ist nie alles gut! Es gibt immer einen emanzipatorischen Anspruch an Räume, die sich zu einer emanzipatorischen Szene zählen. Es darf nicht sein, dass der Anspruch an einzelne Menschen gestellt wird, toxisches „Mackerverhalten“ anderer aushalten zu müssen. Es sollte immer der Anspruch jedes einzelnen Menschen sein, sich so zu verhalten, dass es für andere nichts auszuhalten gibt.
Schmeißt ihr die restlichen Bewohner*innen aus dem Hafermarkt?
Nein, die Menschen werden von uns nicht geräumt und ihre Mietverträge werden auch nicht gekündigt. Sollten die Hinterhaus Bewohner das AZ und die FLINTA WG massiv gefährden (welches einen Teil der Mieteinnahmen und weiteren Kosten tragen wird), ist ohnehin das komplette Projekt gefährdet.
Zieht ihr bald wieder aus?
Nein. Wir bleiben!
Warum seid ihr so gemein zu den Cis-Männern im Hinterhaus?
Wir sind nicht gemein. Wir sind konsequent. Die Cis-Männer WG hätte sich genauso wie die alten Bewohner*innen vom Vorderhaus dazu entscheiden können, den langjährigen Konflikt zu beenden, indem ALLE ausziehen. Das Vorderhaus ist diesem Lösungsversuch nachgegangen. Das Hinterhaus hat sich geweigert. Dieser Lösungsversuch ist demnach gescheitert.
Scheitern bedeutet in diesem Fall aber auch, andere Modelle auszuprobieren. Um dem Projekt einen Neustart, mit neuen Ideen und Strukturen, abseits des festgefahrenen Konflikts zu ermöglichen, haben externe Menschen aus der anarchistisch/linken Szene beschlossen, einerseits das Vord@haus als FLINTA WG zu übernehmen und zusätzlich ein Autonomes Zentrum aufzubauen.
Seid ihr gewalttätig?
Wir lehnen Gewalt als Lösungsstrategie ab.
Was haben euch die armen Männer im Hinterhaus denn getan?
Wir sind vor allem externe FLINTA, die neu ins Vord@haus gezogen sind und/oder das AZ aufbauen. Wir sind nicht direkt im Konflikt zwischen Vord@haus und Hinterhaus involviert gewesen. Das heißt nicht, dass einzelne von uns nicht auch schon von toxischen Verhaltensweisen – konkret von einer männlichen Person – vom Hinterhaus betroffen waren und/oder nicht mehrere FLINTA kennen, die in der Vergangenheit toxischem und grenzüberschreitenden Verhalten wie Beispielsweise Misogynie, Manipulation, emotionale Erpressung, absprechen von Traumata ausgesetzt waren. Wir haben genug care Arbeit bzgl. betroffenen Personen gemacht, um zu wissen, dass das Problem seit Jahren strukturell vorhanden ist.
Wir sind uns bewusst, dass auch ein AZ nicht automatisch ein Ort ist, an dem solche Probleme nicht mehr existieren. Gesellschaftliche Verhältnisse spiegeln sich im persönlichen Verhalten wieder und werden durch dieses reproduziert. Wer diese angreifen will, muss auch die eigenen Verhaltensweisen gegenüber anderen immer wieder reflektieren. Das AZ bietet die Möglichkeit, Strukturen, Handlungsweisen und Praxen dafür, ein freieres Miteinander zu entwickeln. Diese Reflexion hat in den alten Strukturen des Hafermarkts leider nicht stattgefunden… Wir solidarisieren uns mit allen Menschen die in irgendeiner Weise vom toxischen/grenzüberschreitenden Verhalten einzelner Cis-Männer vom Hinterhaus betroffen waren/sind. Die restlichen Mitbewohner im Hinterhaus haben dieses Verhalten toleriert und dadurch teilweise seit Jahren mitgetragen. In dem letzten Statement vom Hinterhaus – dass sie nicht ausziehen werden – haben sich alle Mitbewohner vom Hinterhaus klar zusammen (mit Namesunterzeichnung) positioniert.
Warum seid ihr gar nicht diskussionsbereit?
Wir waren durchaus zu Diskussionen bereit – das haben wir Menschen auch kommuniziert, besonders mit Supporter*innen des Hinterhauses und Mittelhauses – zu den Konditionen für Gespräche auf Augenhöhe mit den Bewohnern des Hinterhauses haben wir etwas in unserem ersten Statement geschrieben (https://www.az-hafermarkt.org/2022/07/25/in-flensburg-entsteht-ein-autonomes-zentrum/). Nachdem wir klar gestellt haben, dass wir uns im AZ erst einmal strukturieren möchten und die Umzüge vollziehen werden und wir danach uns melden werden bzgl. einem Termin im August, wurden wir unter Druck gesetzt, die Gespräche sofort zu führen.
Seit Beginn des AZ wird das Projekt Vord@haus und die FLINTA WG mit Kommentaren und sich ewig wiederholenden Statements in einem linken/anarch@ Verteiler in Flensburg seitens des Hinterhauses überflutet – so wird jeglicher Raum für konstruktive Debatten genommen. Wir versuchen der Statement-Flut mit diesem FAQ entgegenzuwirken. Wiederkehrende Extrembezeichnungen wie ›Entmenschlichung‹, ›Staatsschützer*innen‹ (oder ziemlich absurde Bezeichnungen wie: Moral & Psychowächtersekte) oder die generelle Behauptung wir würden den Hafermarkt zerstören wollen, markieren in den Texten der Hinter- und Mittelhaus-Unterstützer*innen uns kontinuierlich als Feind*innen – wie soll auf dieser Grundlage diskutiert werden?
Wir waren dennoch zu Verhandlungen bereit – diese sind aber gescheitert. (https://www.az-hafermarkt.org/2022/08/01/einbruch-in-den-konzertraum-verhandlungen-gescheitert/)
Unser Vorschlag bzgl einem 3-Monatigen „Waffenstillstand“, damit wir danach konstruktiver in Gespräche gehen können, wurde abgelehnt. Auf der Grundlage, bezweifeln wir, dass zum aktuellen Zeitpunkt Gespräche sinnvoll sind.
Dürfen die Menschen vom Hinterhaus zu Veranstaltungen ins AZ?
Darüber diskutieren wir gerade aktuell. Wenn es zu Ausnahmen bei einzelnen Menschen des Hinterhauses kommt, werden wir dies persönlich mitteilen.
Was ist hier eigentlich los?
SPALTUNG!!!1!!! Nee, im Ernst:
In der Flensburger Szene finden gerade viele Umbrüche statt, was auch damit zu tun hat, dass eine junge Generation auf eine ältere, eingesessene Generation trifft. Manche werden von den aktuellen Diskurs-Veränderungen abgehängt, sind evtl. sogar konservativ und/oder linke Spießer*innen geworden und auch das führt zu entsprechenden Konflikten.
Ein Klima, das erlaubt z.T. über Jahrzehnte bestehende Zustände zu hinterfragen begrüßen wir. Die Offenheit für neue Leute und unserer Meinung nach notwendige Veränderung von starren Strukturen, heißt im Umkehrschluss nicht, dass Menschen grundlos ausgeschlossen werden oder ihnen die Möglichkeit genommen würde, sich weiterhin zu beteiligen.
Das Projekt Hafermarkt, so wie es in den letzten Jahren existiert hat, sehen wir als gescheitert an. Dadurch entsteht aber auch die Möglichkeit, zumindest im Vord@haus, etwas Neues zu schaffen. Ein Ort der von einer neuen Generation, nach emanzipatorischen Ansprüchen gestaltet werden kann und wieder für die Szene zugänglich gemacht wird.
Wenn von einer neuen Generation gesprochen wird, sollen damit Leute, die sich davon nicht mehr angesprochen fühlen, weil sie sich schon länger und selbstverständlicher in Räumlichkeiten und Strukturen bewegen, selbstverständlich nicht ausgeschlossen werden. Das einzige was wir von allen erwarten, ist: Kritikfähigkeit, eigenständige Selbstkritik und einen Umgang auf Augenhöhe, egal mit wem.
Allein, dass es nötig ist, diese Selbstverständlichkeiten alle hier extra erwähnen zu müssen, zeigt an welchem Punkt des Misstrauens wir angelangt sind und auf welchem Level Konflikte in Flensburg, logischerweise erfolglos, ausgetragen werden.
Altenheim oder Ballermann?
Keins von beidem. Viele Menschen brauchen Rausch in ihrem Leben, das akzeptieren wir, aber wir sehen den massiven und teilweise unreflektierten Konsum in der Szene auch kritisch.
Als AZ werden wir uns für akzeptierende Drogenarbeit einsetzen und über einen bewussten Umgang mit Rauschmitteln aufklären (Safer use), damit das Set und Setting stimmt und alle eine nice Zeit zusammen haben können.
Im AZ wohnen nur »paranoide Drogenabhängige«!
Nein. Kein mensch ist hier paranoid und es wohnen hier auch keine Menschen mit massiver Konsumstörung. Im Gegenteil. Uns geht’s gut. Wir versuchen die Situation rational einzuordnen – auch wenn der Konflikt sehr emotional aufgeladen ist.
Fakt ist: Aus diversen Gründen (Menschen sollten für den Besitz von Drogen nicht in Knast gehen etc.), befürworten wir die Entkriminalisierung von jeglichen Drogen und wie oben schon erwähnt, unterstützen wir Aufklärungsarbeit bzgl. Safer Use und akzeptieren einen reflektierten Konsum, der das Wohlbefinden des/der Konsument*in mit einbezieht als auch das Umfeld.
Wir achten aufeinander und sprechen miteinander, wenn uns untereinander kritisches Konsumverhalten auffällt -> Community Accountability.
Das Gerüchte diesbezüglich im Umlauf sind, erinnert uns stark daran, als das »revolutionäre Kollektiv« (Jugendwiderstand) in Flensburg die Szene terrorisiert hat. In deren Sprachgebrauch waren auch alle Anarch@ Wohnprojekte, »drogenversiffte Autonome Zentren«. Diese Fehlinformationen wurden gezielt verbreitet, um die Menschen als auch die politische Arbeit, zu diskreditieren („Ruf schädigen“).
Kann ich bei euch klopfen und nach Drogen fragen?
Ähm, nein. Sorry. Das empfinden Menschen, die hier wohnen als sehr unangenehm. Lass das mal. Aber komm gerne vorbei, wenn hier öffentliche Veranstaltungen sind.
Ist der Hafermarkt rauchfrei?
Bei Veranstaltungen ist der Konzertraum grundsätzlich bis 0 Uhr rauchfrei. Den Rauchfreien Zeitraum wird es geben, damit die Räumlichkeiten auch ohne Probleme zugänglich sind für Nicht-Raucher*innen.
Wenn es Veranstaltungen gibt wo die ganze Zeit geraucht werden darf sollte das vorher kommuniziert und in die Einladung geschrieben werden.
Es kann auch komplett rauchfreie Abende geben, aber das können die Veranstalter*innen selbst entscheiden.
Männer brauchen auch einen Schutzraum. Was denkt ihr dazu?
Einige Männer sind auch von negativen Auswirkungen hegemonialer Männlichkeit betroffen und/oder in ihrer Biografie anderweitig traumatisiert worden. Selbstverständlich brauchen diese Männer Hilfsangebote und ein Zuhause, in dem sie sich wohl fühlen.
Grundsätzlich fordern wir nach wie vor Wohnraum für Alle. Von diesem Grundsatz wollen wir uns aber nicht blockieren lassen, wenn es um unseren Anspruch an (gemeinschaftliche) Projekte geht. Das meint konkret, dass Projekte nicht um jeden Preis in der gleichen Form weiter existieren müssen. Wir alle leben in patriarchialen Verhältnissen, dadurch sind FLINTA auch in offenen Räumen (vermeintlich linke „Schutzräume“ inbegriffen) oft benachteiligt, beziehungsweise durch toxisch männliches Verhalten ausgeschlossen. Darum sind wir der Meinung, dass es höchste Zeit für ein FLINTA Wohnprojekt in Flensburg ist.
Warum macht ihr kein eigenes Projekt? Ihr setzt euch in ein gemachtes Nest!
Im AZ engagieren sich gerade sehr unterschiedliche Menschen, die sich zu einer autonomen Subkultur zugehörig fühlen, die den emanzipatorischen Anspruch hat, einer patriachalen Gesellschaft etwas entgegen zu setzen. Niemensch ist frei von ansozialisierten Verhaltensweisen, die Verantwortung dies zu reflektieren geht damit einher. Der Hafermarkt hat eine lange Vergangenheit mit Höhen und Tiefen. Wir sahen und sehen uns als einen Teil davon! Unsere Strukturen und Freiräume werden nur durch ständige Erneuerung am Leben gehalten! Der Hafermarkt war früher ein Mittelpunkt der Flensburger Szene und das soll er auch wieder sein.
Warum kommuniziert ihr nicht mehr mit dem Hinterhaus?
Die alten Bewohner*innen des Vord@hauses, haben in der Vergangenheit sehr viel Energie in die Kommunikation gesteckt. Es wurde sogar eine sehr aufwendige Mediation durchgeführt. Alle Gespräche sind gescheitert. Für uns ist ein Fortführen der Gespräche Energieverschwendung.
Sollten die Cis-Männer aus dem Hinterhaus ausziehen, sind wir offen für konstruktive Gespräche.
Warum teilt ihr eure Statements nicht mehr in Verteilern?
Ihr bekommt alle Infos auf unserer Homepage. Diese wird ab und zu in Verteilern auftauchen, aber ihr sollt selbst entscheiden können, ob ihr euch die Infos durchlesen möchtet. Wir möchten euch nicht ungefragt zu spamen.
In Verteilern werden wir Links zu unserer Homepage teilen, z.B. wenn es News gibt.
Was ist mit dem Mittelhaus?
Das Mittelhaus sehen wir als AZ als neutral an und sind offen für Kommunikation. Wir können leider die Kommunikation erst jetzt anbieten. Das die Pläne und die Umsetzung mit dem AZ für das Mittelhaus auch überraschend kamen, tut uns Leid. Es war eine Abwägungssache und wir konnten das Risiko das Informationen frühzeitig durchsickern, nicht eingehen. Wir hoffen das sich Menschen aus dem Mittelhaus auch am AZ beteiligen.
Ich bin mit den Menschen im Hinterhaus befreundet. Bekomme ich jetzt Stress mit euch?
Nein. Sei doch mit den Menschen befreundet, aber spreche deswegen Anderen nicht ihre Wahrnehmung ab oder relativiere das Verhalten der Cis-Männer im Hinterhaus. Menschen verhalten sich nicht gegenüber allen Menschen gleich. Ein Mensch kann dein „best buddy“ sein und sich gleichzeitig toxisch und grenzüberschreitend gegenüber anderen Menschen verhalten.
Ab wann können wir ins Gespräch kommen?
Wir strukturieren uns gerade, und werden im August bekanntgeben, wann wir bereit sind eine Art AZ-Vernetzungstreffen zu veranstalten.
Du hast Bock zu unterstützen und/ oder eine Veranstaltung zu machen?
Komm vorbei und bring dich ein, oder schau auf der Homepage vorbei. Wir bauen zum Teil neue Strukturen (wie Konzertgruppe, Sportraum usw.) auf. Gleichzeitig sind wir aber auch in einem alten Haus, an dem immer was getan werden kann. Wenn du dich gar nicht entscheiden kannst womit du anfangen willst, frag gern nach. Wir freuen uns!
Wer Lust hat, Veranstaltungen im AZ zu organisieren ist herzlich Willkommen.
Im Punkt Veranstaltungen setzen wir grundsätzlich auf Orga-Autonomie. Das heißt, wir stellen in erster Linie den Gestaltungsfreiraum zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützen wir gerne nach Absprache in technischen und organisatorischen Fragen.
Der Raum soll frei nutzbar sein, für alle die sich und ihre Ideen verwirklichen wollen.
„Herrscht“ die FLINTA-WG jetzt über den ganzen Hafermarkt?
Nein! Die FLINTA WG ist als Wohnprojekt autonom, befindet sich aber im gleichen Gebäude wie das AZ. Das Mittel – und Hinterhaus sind auch autonom organisiert.
Nur in finanziellen Angelegenheiten gibt es eine Überschneidung zwischen den Häusern.
Kritisiert ihr nur Cis-Männer?
Tun wir nicht. Alle Geschlechter sind in irgendeinerweise sexistisch sozialisiert und müssen sich ständig bezüglich ihrem Verhalten reflektieren. Auch FLINTA können sich unsolidarisch und/oder toxisch Verhalten – nicht alle FLINTA sind Allies gegenüber anderen marginaliserten Gruppen.
Was sind Allies?
Der Begriff Ally (Mehrzahl Allies) kommt aus dem englischen und bedeutet Verbündete. Jede*r kann ein Ally sein, sofern du nicht Teil der marginalisierten Gruppe bist, die die Diskriminierungserfahrung macht.