Selbstverständnis


Moin.

Wir sind das anarcha-feministische Autonome Zentrum Hafermarkt in Flensburg und wollen uns und unsere Grundsätze mit diesem Text vorstellen.

Vorweg: Wir als Einzelpersonen, als linke und/oder Anarch@s und als Mitorganisierende im AZ, befinden uns in einem ständigen Prozess und das neu entstandene AZ entsprechend auch. Demnach werden wir auch das Selbstverständnis in nächster Zeit inhaltlich fortsetzen. Hier ist noch nix abgeschlossen oder vollständig ausformuliert.

Dieses Selbstverständnis soll als Anregung und Startpunkt funktionieren, nicht als ein, in Stein gemeißelte Richtlinie, die den politischen Diskurs der nächsten Jahre für Generationen bestimmen soll.

Was ist das AZ für ein Ort?

Das AZ soll ein Ort sein, an dem Menschen zusammenkommen können. Gemeinsam den Raum, den politischen Diskurs, Partys, den Alltag, frei gestalten zu können, sich auszutauschen und Zeit zu verbringen.

Die Räume sollen von Einzelpersonen, so wie Gruppen, selbstverwaltet benutzbar sein. Dabei ist der Anspruch, möglichst viele Barrieren in einem stetigen Prozess abzubauen.

Der Blick sollte auf Personengruppen liegen, die im Alltag stärker von Diskriminierung betroffen sind und es sollte immer wieder versucht werden, strukturell von der Gesellschaft ausgeschlossene Menschen mit einzubeziehen. 

Uns ist bewusst, dass wir dabei erst ganz am Anfang dieses Prozesses stehen, und dass die Szene nach wie vor z.B. für BIPOC (Black, Indigenous, People of Colour) offensichtlich schwer bis unzugänglich ist.

Es liegt an uns, uns mit Themen wie Kolonialismus oder White Saviourism zu beschäftigen, Wissenshierachien stetig abzubauen und dass das, was wir hier schreiben nicht bloß leere Worte bleiben. 

Um vorher erwähntes zu ermöglichen, werden Verhaltensweisen die sexistisch, rassistisch, antisemitisch, homophob, queerfeindlich, transfeindlich oder in irgendeiner Weise diskriminierend oder einfach respektlos sind, im AZ nicht geduldet. 

Das AZ steht für alle offen, die einen emanzipatorischen, intersektionalen Anspruch an sich und andere haben.

Wiederholt diskriminierendes Verhalten kann ein Hausverbot nach sich ziehen.

Gleichzeitig möchten wir mit einbeziehen, mit was für einem Wissensstand und mit welcher Selbstreflexion Menschen ins AZ kommen. Entsprechend setzen wir uns, wenn möglich, auch mit Menschen zusammen und reden über Verhaltensweisen, die nicht dazu passen, wie wir miteinander umgehen möchten.

Das AZ soll ein Freiraum sein, aber kein Freiraum für jegliches Verhalten.

Insgesamt soll möglichst viel Gestaltungsfreiheit bei den jeweiligen organisierenden Gruppen/ Personen liegen.

Den Veranstaltungen sind dabei keine Grenzen gesetzt, solange diese mit unserem Selbstverständnis einhergehen. Es liegt an allen Beteiligten das AZ mit Leben zu füllen, so haben wir auch einen Anspruch an alle Besucher*innen, dass diese mit sich und anderen Personen umsichtig und verantwortungsbewusst umgehen.

Auch wir haben Grenzen, wenn es darum geht, sich weiterhin mit gewaltausübenden Personen auseinanderzusetzen. Es kann nicht immer – vor allem – an FLINTA hängen bleiben, dass diese sich Cis-Männern annehmen, sie aufklären und bzgl. feministischer Praxis sensibilisieren. DIY, Digga!

Unter anderem wollen wir dazu aufrufen, auch mit Konsumverhalten achtsam zu sein, indem wir alkohol-/rauchfreie Räume und Veranstaltungen schaffen und Konsum nicht als selbstverständlich nehmen.

Da Rauchen eigentlich alle betrifft, haben wir vorerst geplant alle Veranstaltungen mindestens bis 00:00 Uhr rauchfrei zu halten. Es sei denn es wird sich von veranstaltenden Personen explizit dagegen entschieden (das wird dann mit dem Hinweis Raucherveranstaltung angekündigt). 

Es muss noch gesagt werden, dass wir aufgrund der Räumlichkeiten leider noch keine Barrierefreiheit für z.B. Rollstuhlfahrer*innen gewährleisten können (5 Stufen im Innenraum, kleine Toilettenräume).

Die FLINTA* WG

Im selben Haus befindet sich eine Wohngemeinschaft, in der FLINTA* Personen wohnen und politisch aktiv sind. Die Wohnräume sind vom AZ getrennt und privat, sie dürfen nur nach persönlicher Absprache betreten werden.